Zeichnungen ohne inneren Zensor

Christian Loehnoffs Zeichnungen entstehen spontan, ganz aus dem Moment heraus. Grafische Elemente wie Linien und Schraffuren mischen sich mit lasierten farbigen Flächen und gestischen, manchmal heftigen Pinselspuren. Linien werden durch farbige Flächen kommentiert und kontrastiert. Farbige Flächigkeit löst sich in linearen Texturen auf. Farbe und Zeichnung schaffen in diesen Blättern ein untrennbares Gewebe, das ganz aus dem Augenblick des Entstehens lebt.

Erst auf den zweiten Blick sind in diesen Blättern Figurationen zu entdecken, die sich nur assoziativ erschließen lassen. Manchmal erinnern sie an figurative, sogar menschliche Formen, manchmal sind es räumliche Gebilde oder perspektivische Strukturen. Sie sind oft von einer beinahe erzählerischen Grundstruktur getragen, die aber immer wieder durch zufällige malerische Momente aufgelöst wird.

Christian Loenhoffs Blätter sind tagebuchartige Notizen auf vorgefundenen Papieren, die zuweilen auch als Anregung für die gestalterische Entwicklung dienen. Sie entstehen in einem rational eher unkontrolliertem Arbeitsprozess. Zufälligkeiten mischen sich mit bewussten zeichnerischen und malerischen Setzungen. Diese Blätter zeichnen die augenblicklichen Stimmungen und momentanen Gedankenspiele des Künstlers auf. Für den Betrachter können sie als Anregung dienen diesen Prozess nachzuvollziehen, oder auch durch eigene Gedankenspiele weiterzuführen.


Z.O.I.Z. 2
192 x 273 cm, 2002

Z.O.I.Z. 3
192 x 273 cm, 2002

Z.O.I.Z. 4
192 x 273 cm, 2002